Praxis für Traditionelle Chinesische Medizin TCM und Akupunktur Ue-ying Pen Heilpraktikerin in Gießen und Marburg

Yin und Yang in der chinesischen Medizin

Die chinesische Medizin betrachtet den Körper des Menschen als Einheit. Die Heilung einer Erkrankung wird durch einen Ausgleich des Gesamtorganismus angestrebt. Kein Bereich des Körpers, kein Organ kann unabhängig vom anderen betrachtet werden. Das Innere und das Äußere des Körpers bilden eine Einheit, ebenso wie Körper und Seele. Auch mit der ihn umgebenden Natur ist der Mensch untrennbar verbunden. Alle diese Elemente können aufeinander einen schädigenden oder heilenden Einfluss ausüben.
Gesundheit bedeutet die harmonische Einheit dieser entgegengesetzten Kräfte in Körper und Seele. Ein Übermaß oder Mangel dieser Kräfte führt zu Krankheit.

Beispiele für Störungen mit dem Übergewicht einer Kraft:

Yin

Yang

Unterfunktion

Überfunktion

niedriger Blutdruck

erhöhter Blutdruck

Lähmungen

Krämpfe

Taubheitsgefühl

Schmerzen

Durchfall

Verstopfung

Depressivität

Aggressivität

Oft treten Yin- und Yang-Störungen kombiniert auf. So können etwa Fieber (Hitze) und Schüttelfrost (Kälte) gleichzeitig vorhanden sein.

In der chinesischen Medizin wird zwischen Yin- und Yang-Symptomen unterschieden, hier einige Beispiele:

Yin

Yang

blasses Gesicht

rotes Gesicht

Kältegefühl

Hitzegefühl

weißer Zungenbelag

gelber Zungenbelag

schwacher Puls

voller Puls

Mattheit

Unruhe

Die TCM kann den Ausgleich zwischen Yin und Yang wieder herstellen. Ihre Einwirkung ist beispielsweise bei der Akupunktur sedierender (ableitend, mindernd) oder tonisierender (zufügend, stärkend, anregend) Art.

Wie etwa bei den Jahreszeiten zu sehen ist, zeigen sich die Gegensätze von Yin und Yang jedoch nicht immer in gleicher Weise. Sie unterliegen periodisch gesetzmäßigen Veränderungen, deren ständiger Kreislauf in den so genannten „Fünf Wandlungsphasen“ zum Ausdruck kommt. Yin und Yang sowie die Wandlungsphasen repräsentieren das Wesen der Natur und des Lebens an sich. Ist demnach die Natur ein Makrokosmos, der polaren - sich gegenseitig bedingenden und regulierenden - Gesetzmäßigkeiten unterliegt, wird der Mensch zum spiegelbildlichen Mikrokosmos in diesem Gefüge.

Die oben beschriebenen Grundlagen der chinesischen Heilkunde führen in Summe zu einem gesamten, ganzheitlichen Bild des Organismus, durch das Entstehung oder Verlauf von Krankheiten erklärt und behandelt werden können. Letztlich ist Gesundheit der Idealzustand, in dem die polaren Energieströme im Organismus, auch zwischen Körper und Seele, eine harmonische Gesamteinheit bilden. Herrscht dagegen in bestimmten Bereichen ein Übermaß oder Mangel dieser Kräfte, führt dies zu Krankheit. Das Ziel einer Behandlung ist die Herstellung der Harmonie im Bereich dieser Funktionsabläufe des Menschen und damit ein Ausgleich der Kräfte Yin und Yang. Die Therapie strebt eine Wiederherstellung des harmonischen Ausgleichs an, die Vorbeugung ist bestrebt, ihn zu erhalten.

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